LEBEN MIT DEM PUBERTIER – TEIL 1

Leben - mit dem Pubertier copy

…oder was vom Leben übrig bleibt..

Es wird mal wieder Zeit euch vom Pubertier zu berichten .Von den täglichen Herausforderungen und Freuden einer Yogini, einem Großstadt-Schamanen und eben dem Pubertier – der Tochter von Beiden.

Und von gefühlt schon Äonen andauernden innerpsychischen und ausagierten pubertären Zuständen einer Sechzehnjährigen.

Aber Pubertiere bleiben ja nicht ewig im Stadium von totaler Bockigkeit, Launenhaftigkeit und Verwirrung ( wovon wir hoffend ausgehen! ) und werden, wie ich beim letzten Elternabend der neuen 11. Klassen der Stadtteilschule vernommen habe, nun als „junge Erwachsene“ bezeichnet. (Uuups! Meinen die damit all die kleinen Monster, die sich bisweilen zu Hauf im Zimmer unserer Tochter stapeln, unsere Tochter selbstverständlich mit gestapelt.)

Junge Erwachsene! Diese Bezeichnung macht ganz schön was her! Sie impliziert vor allen Dingen auch ein gewisses Maß an Verantwortung und Selbsterkenntnis. Und ich ertappe mich dabei, dass ich auf Spurensuche gehe, in welchen Situationen mit dem Pubertier ich diese Eigenschaften erlebe.

Wenn ich mir dann unser Zusammenleben so anschaue, wäre da zum Beispiel die Sache mit dem Abwasch. Wir haben tatsächlich keine Spülmaschine im Haus und waschen das Geschirr per Hand. Also vor allem WIR- Yogini und Großstadtschamane-in achtsamen, wassersparenden und meditativen Bewegungen. Und in meiner Vorstellung könnte das Pubertier wenigstens ihre Schüssel morgens abspülen oder die Gläser, die sie- Tage später nach Gebrauch – aus ihrem Zimmer räumt. Sie darauf anzusprechen ist aber gar nicht so einfach! Bin ich ruhig und gelassen, bekomme ich entweder keine Antwort oder ein mürrisches Knurren zurück, was so viel heißen soll wie: „Nerv mich nicht!!“.
Verlassen mich in einem Moment der Verzweiflung alle guten Geister und ich bin fordernd bis angriffslustig, kann es durchaus mal zum Streit zwischen uns kommen und das Pubertier kontert mit achselzuckender Miene, ich solle nicht ständig mit der gleichen Leier kommen und  sie wisse schon was zu tun sei, aber sie hatte es – wie so oft -echt eilig und musste – wie so oft – echt  schnell los. Immerhin kann ich also davon ausgehen, dass sie zu den Treffen mit ihren Freundinnen pünktlich und zuverlässig erscheint!  Das spricht durchaus für die Qualitäten meines Pubertieres. Immerhin!

Dennoch: Zumindest am Wochenende und in den Ferien, wünsche ich mir, dass ein Zeitfenster zwischen im Bett Serien gucken, telefonieren und Nachrichten schreiben etc.,  dem sehr sorgfältigem Schminkprozedere und dem Verlassen der Wohnung,  einige wenige Minuten für den  Abwasch eingeplant werden könnte. Wenn das absolut nicht machbar ist, (okay, wir wollen nicht zuviel verlangen!!) wenigstens: nasses Handtuch zurück ins Badezimmer bringen, anstatt es aufs Bett zu werfen und die leere Milchtüte in den Abfalleimer werfen, anstatt sie zurück in den Kühlschrank zu stellen. Wie schön wäre es, an dieser Stelle ein wenig mehr von der Verantwortung, die ein junger Erwachsener erreicht haben könnte, zu spüren!!!

Aber an der Stelle stehen wir (noch) nicht ! Jaaa, das Leben mit Pubertieren hat etwas von Sisyphos und seiner Arbeit ( wer in der pubertierischen Seifenoper nun Sisyphos und wer der Stein ist, bleibt der Betrachtung jedes Einzelnen überlassen ) und lässt mich manchmal daran zweifeln, ob wir überhaupt eine gemeinsame Sprache sprechen und lässt mich in Erwägung ziehen, dass es vielleicht so etwas wie pubertäre Amnesie gibt – zumindest was elterliche Abmachungen angeht . Gerade gehört und schon vergessen. Im Nebel der vielen coolen Serien, Partypoints, Verabredungen,Mode- und Kosmetiklabels versunken.

Fakt ist, ich gebe nicht auf – was bleibt mir auch anderes übrig, wenn ich möchte, dass mein Pubertier ein verantwortungsvolles Wesen im Sinne eines jungen Erwachsenen wird?! (Wovon ich im tiefsten Inneren überzeugt bin!)

Den Kopfstand habe ich auch nicht an einem Tag gelernt und Rom wurde bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Und das Wissen darum, dass wir mit all dem nicht allein sind, dass auch tiefenentspannte Yoga Freunde aus Hamburg, das gleiche durchmachen müssen, lässt die Hoffnungsflamme immer weiter lodern.

In diesem Sinne,

alles Liebe und bis bald, wenn es wieder heißt:

Pubertiereltern am Rande des täglichen Zusammenbruchs

Eure Daniela

 

OPENMINDYOGA Hamburg, Yoga, Entspannung, Meditation, Blog, Pubertier

Vorsicht! Ahnungslose Pubertiere mit Aufschriften auf Pullis, die sie nicht verstehn, sind los!! Freie Übersetzungshilfe für alle: Namaste-„mein Licht grüßt dein Licht“ usw.

Immer schön flauschig bleiben!

 

2 Antworten auf „LEBEN MIT DEM PUBERTIER – TEIL 1“

  1. Liebe Daniela,

    Diesen tollen Artikel hätte ich vor ein paar Jahren lesen müssen, wo ich über Müllberge in dem Zimmer meines Sohnes stieg…
    Ich hab mich köstlich amüsiert und zurückerinnert. Heute mit einem großen Lächeln im Gesicht. Das war damals nicht immer so, sondern eher das Gegenteil.

    Ich denke an Dich und drücke die Daumen, dass Du mit viel Gelassenheit durch diese Zeit kommst.

    Alles Liebe
    Sabine

    1. Liebe Sabine,
      schön zu hören, dass es nicht nur mir so geht und dass deine wohlwollenden Gedanken mit mir sind. Das kann ich mitunter gut gebrauchen. Aber, wie Du weisst habe ich ja die besten Werkzeuge zur Hand um mich immer wieder in göttliche, mitfühlende Zustände zu versetzen.
      bis bald
      Daniela

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