AM ENDE ZÄHLT NUR DIE LIEBE…

Am Ende zählt nur die Liebe - OPENMINDYOGA

Am Ende zählt nur die Liebe“ – das, was wie der Titel einer Rosamunde Pilcher Verfilmung klingt, ist nichts anderes, als die Erkenntnis, die mir bei meiner Arbeit als Trauerrednerin Licht in meine verdunkelten Verständnisecken gebracht hat.

(Ja, Yogalehrerinnen können auch Trauerrednerinnen sein!)

Ich höre häufig, dass ich doch ein Buch über all das schreiben könnte, was mir in diesem Beruf an Schicksalen und Geschichten begegnet. Ja, in der Tat! Ich höre viele Geschichten. Ich höre schöne Geschichten, traurige Geschichten, erheiternde Geschichten, schrecklichste Geschichten, zu Tränen rührende Geschichten, urkomische Geschichten, Geschichten voller Liebe und Güte, Geschichten voller Hass und Zorn…ich höre viele Geschichten. Geschichten über ein ganz bestimmtes Leben, Geschichten über das Leben an sich. Und alle bewegen mich. Jede einzelne.

Würde ich tatsächlich ein Buch über all die Dinge, die mir in einem Zustand größter Offenheit und sensibler Verletzlichkeit anvertraut werden, schreiben, gäbe es ein zentrales Thema, das alles und jedes miteinander verbindet. Ein Thema, dass sich wie ein roter Faden durch alle Geschichten und Leben mäandert. Das Thema des roten Fadens ist die Liebe.

Ich glaube, nein – ich bin mir sicher, dass man alle menschlichen Leben auf dieses eine Thema „herunterbrechen“ kann…

Ein Menschenleben steht und fällt mit erlebter und gelebter und auch mit nicht erlebter und gelebter Liebe. Sie ist der Motor für alle Handlungen oder der Sand im Getriebe für alle Stillstände.

Die Liebe ist  der wichtigste Dünger im menschlichen Nährboden für gesundes Wachstum oder wenn fehlend für mangelhaftes Wachstum. Ein Übermaß führt zu Überdüngung, auch da kümmert der Spross…

Es gibt so viele Menschenleben und damit so viele menschliche Realitäten. Und jedes Leben, jede Realität ist wahr. Auf einer bestimmten Ebene. Ein jedes Menschenleben unterscheidet sich von dem Anderen, ist eine Welt – ein ganzer Kosmos mit allen Facetten für sich, mit den verschiedensten Ausprägungen. Dennoch steht universell über allem – auf der höchsten Ebene –  die Liebe, die ist, die nicht urteilt, nicht fordert…. Auf der menschlich begrenzten Ebene verstehen und erfahren wir Liebe anders. Als gelebte oder nicht gelebte Liebe, als erfahrene oder entzogene Liebe, die uns alle mit allen und allem letztendlich verbindet oder wenn nicht gelebt von allem trennt.

Besonders deutlich ist es mir durch die Erzählungen der Kriegs-und Nachkriegsgeneration geworden. Viele Menschen, für die ich die Traueransprache halten durfte, waren junge Menschen, als der 2. Weltkrieg ausbrach,  wuchsen als Kinder zwischen Trümmern und Bombeneinschlägen auf , sind während Krieges oder kurz nach  dem Krieg geboren worden.  Wir können heute nur erahnen, was es für Kinder bedeutet hat, in einem zerstörten und verstörten, durch Krieg, Angst und Hunger geprägten Umfeld aufzuwachsen. Kinder, die mit verstummten Vätern konfrontiert waren, mit Vätern an Leib und Seele versehrt, mit Verlierern und Schuldigen, die ihre schrecklichen Erlebnisse oft mit Alkohol und Schlägen kompensierten, oder sich der Vaterrolle vollständig entzogen haben – die abwesend anwesend waren. Kinder, deren  Mütter all dem genauso ausgeliefert waren, die  selbst oft traumatische Dinge auf der Flucht, in Bunkern, Verschlägen…erlebt hatten, die einfach nur funktionierten, um ihren eigenen Schmerz aus- und durchhalten zu können. Gelähmt und gefangen in ihrer eigenen Versehrtheit, waren viele Eltern eben dieser Generation nicht in der Lage ihren eigenen Kindern die nötige Nestwärme, Geborgenheit und Liebe, die für ein gesundes Wachstum erforderlich ist, mitzugeben.

Und das hat diese Menschen geprägt – für ein ganzes Leben. Hat ihre Gefühle, ihre Sicht, ihre Wahrnehmung und ihr Handeln geprägt. Auf unterschiedlichste Weise…

Ich erfuhr von Menschen, die, nach allem Erlebten, schon als Kind dicht gemacht hatten, die sich verpanzert hatten .Und sich nie von ihrem undurchdringlichen Schutzschild befreien konnten. Die wiederum an ihre Kinder keine Liebe weitergeben konnten. Selbst wenn diese im tiefsten Inneren vorhanden war. Zu starr war die Kruste der eigenen Verletzung.

Ich erfuhr von Menschen, die es im Laufe ihres Lebens geschafft hatten, auch die emotionalen Verletzungen zu verarbeiten; die es mit der Zeit fertig brachten, den Panzer abzulegen. Die sich ihren Kindern zumindest später erklären konnten.

In wenigen Fällen dieser Generation, erfuhr ich von zutiefst erfahrener Liebe durch die Eltern. Liebe, die nie entzogen wurde, auch nicht im Angesicht schrecklichster Geschehnisse. Von einer Liebe, die stärker war, als Krieg, Zerstörung und Grausamkeit… Liebe, die weiter gegeben werden konnte, auch an die nachfolgenden Generationen. Liebe, die andockt an die große universelle Liebe…

Und während ich seit Wochen an diesem Blogartikel feile, merke ich dass das GROSSE THEMA LIEBE  und das, was ich eigentlich ausdrücken möchte, nicht in Worte zu fassen ist. Die Liebe ist nicht in Worte zu fassen!  Auch nicht meine Angst, die angesichts dessen, was alles in der Welt los ist – mangels Liebe –  geschürt wird… und mein Ringen in der Liebe zu bleiben und nicht in die Angst zu gehen oder gar in Hass… auch nicht in meinem eigenen kleinen Leben, das gerade mal eher „gebeutelt“ ist – aber nicht lieblos  … und bevor dieser eher flusig zerrissene Blogartikel noch flusig zerrissener wird, möchte ich mit den letzten Zeilen eines Gedichts von Jochen Jülicher enden, das ich gerne auf Trauerfeiern verwende:

„…lebt so viel ihr könnt,
habt lieb so viel ihr könnt,

geht Euren Weg mit Kraft zu Ende!“

In diesem Sinne, für heute flusig, demnächst wieder abgefusselt,

ALLES LIEBE, Kerstin

JAHRESWECHSEL & OPENMINDYOGA

OPENMINDYOGA Hamburg, Yoga, Meditation, Entspannung

 

OPENMINDYOGA Hamburg, Yoga, Meditation, Entspannung

In diesem Sinne wünschen wir allen Yoginis und Freunden von OPENMINDYOGA wundervolle Feiertage mit vielen Zeitfenstern, die Euch Raum zur Einkehr und Entspannung bieten. Licht und Liebe in dieser dunklen Jahreszeit auch! Aber wir haben es geschafft, ganz bald werden die Tage wieder länger – das Licht kehrt zurück! Zu jedem von uns!

Kommt gut durch die Tage zwischen den Jahren – und wer mit anderen Bräuchen vertraut ist, der weiß vielleicht, dass man die Wäsche sowie andere Hausarbeiten lieber ruhen lassen sollte, damit die kleinen Kobolde keinen Unsinn machen können.

Ergo: Es ist ENTspannung angesagt. Nichts tun, genießen, einkehren und ein wenig über das ein oder andere reflektieren.

Kommt gut und gesund ins und durchs Neue Jahr! Mögen sich die Dinge für Euch so entwickeln, wie Ihr es Euch wünscht und wie es richtig für Euch ist!

THE ONLY WAY IS UP…und oben kann auch unten sein.
Bedenkt die Macht des Geistes!
Alles ist möglich!

Euch allen alles Liebe,
Daniela und Kerstin

OPENMINDYOGA geht am 23.12.2015 in die Jahreswechselpause. Am 5. Januar 2016 sind wir wieder für Euch da. Wir freuen uns auf ein tolles Neues Jahr mit Euch – mit neuen Kursen und Workshops!

LEBEN MIT DEM PUBERTIER – Teil 2

Leben - mit dem Pubertier copy

Und dann ist da noch das Thema ums abendliche rausgehen und woanders schlafen.

Das Pubertier ist 16 Jahre und darf, laut Gesetzgeber bis 24 Uhr draußen bleiben. So weit so gut! Ich bin großzügig und lasse sie auch mal bis 1 Uhr durch Hamburg streifen – ich kann mich noch gut an die Diskussionen mit meiner eigenen Mutter erinnern und an das Feilschen um jede Minute länger. Auch das Übernachten bei Freundinnen lasse ich gerne zu, denn mir ist es lieb, wenn die „jungen Erwachsenen“ nicht alleine durch die dunklen Straßen laufen. Nun ist es aber inzwischen so, dass ich viele ihrer Freundinnen gar nicht mehr kenne, geschweige denn deren Eltern – so wie früher als die Pubertiere noch mit Barbies spielende Kinder waren. Dennoch: ich hatte mich dafür entschieden meinem Pubertier zu vertrauen.

Irgendwann bin ich dann doch etwas stutzig geworden, als sie bei XY geschlafen hatte und morgens um 9Uhr bei uns auf der Matte stand, weil es bei XY kein Frühstück gab.

Ich beschloss in Zukunft etwas gezielter nachzufragen, wenn es mal wieder um aushäusige Übernachtungen bei einer der vielen Freundinnen ging.

An einem der letzten Wochenenden machte ich daraufhin folgende Erfahrung, die ich euch in chronologischer Reihenfolge weiter geben möchte:

Freitag Abend 18Uhr: Das Pubertier eröffnete mir, sie wolle zu einer Party und bei Julia (Name von mir geändert) schlafen, weil Julia nicht weit entfernt von der Party, die am entgegengesetzten Ende von Hamburg stattfand, wohne. Ich schlug vor Julias Eltern anzurufen, worauf ich einen ziemlich erstaunten Blick erntete und die Aussage, sie würde mir später deren Nummer schicken.

Kurze Zeit später, es war 19 Uhr, war das Pubertier voll durchgestylt verschwunden.

Um 20 Uhr bekam ich eine Nachricht mit einer Handynummer, die ich anrief und mit einer Mailbox verbunden wurde.

Um 21 Uhr erhielt ich einen Anruf vom Pubertier, das mir erzählte, es würde nun doch nicht bei Julia übernachten, sondern bei dem jungen Mann, bei dem die Party stattfinden sollte. Worauf hin ich vorschlug, dann eben dessen Eltern anzurufen. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon mehr als überrascht, welche Wendungen dieser Abend genommen hatte und wie flexibel das Pubertier doch bezüglich Übernachtungsmöglichkeiten sein konnte. Dies brachte ich auch zum Ausdruck und meine Tochter befand, ich würde doch etwas übertreiben und ziemlich „rumstressen“.

Wieder wenig später –um 21.20 Uhr – bekam ich einen Anruf vom Pubertier, in dem es hieß, derjenige welcher würde in einer Jugendwohnung leben und feiern und es gebe gar keine Eltern mit denen ich mich in Verbindung setzen könne.

Uuuuups!!! Langsam wurde ich ein wenig ungeduldig und zweifelte stark an der Verlässlichkeit diverser vorheriger Aussagen und versuchte meiner Tochter näher zu bringen, dass das problematisch für alle weiteren Entscheidungen sein könnte.

Das Pubertier völlig entrüstet, schlug vor, ich könne mit ihrem besten Freund sprechen, der auch dort übernachte und auf sie aufpassen könne und würde. Ich atmetete tief durch und willigte ein. Allerdings sollte ich mich noch ein wenig gedulden, weil  sie noch gar nicht mit ihrem besten Freund unterwegs war und sie könnten sich erst um 24 Uhr (=Beginn der Party, weil „vorher ist da eh nix los“) melden. Ich überprüfte meine Verständnisfähigkeit und verglich die Uhrzeit mit meinem natürlichen Biorythmus und sagte ihr, dass 24 Uhr, zu spät sei. Nach einigem Hin und Her und der Idee Sprachnachrichten zu senden, die ich mir am nächsten Morgen anhören könnte, war ihr bester Freund wenig später (22.15 Uhr) dann doch zu Stelle und versicherte mir, dass er gut auf mein Wertvollstes aufpassen würde und ich ließ die Kinder und mich zur Ruhe kommen.

„Puh“ mögt ihr euch vielleicht an der Stelle denken; das ist schon grenzwertig und vielleicht hätte der eine oder andere Elternteil das Pubertier schon lange vor 22.15 nach Hause diktiert. Aber ich habe das Gefühl, in diesem Chaos haben wir beide viel gelernt, was Zulassen, Zumuten und Vertrauen angeht.

Wir konnten dann auch am nächsten Morgen beim gemeinsamen Frühstück um 10Uhr (jetzt konnte ich mir auch vorstellen, warum es so häufig kein Frühstück gibt)  darüber sprechen und uns über unsere jeweiligen Sicht – und Emfindungsweisen austauschen. Und ich glaube tatsächlich, bei ihr ist angekommen, dass es mir darum geht, offen und ehrlich miteinander zu sein. Auch wenn das für sie vielleicht heißt, ein „Nein“ von meiner Seite zu riskieren (denn das war ihre größte Befürchtung).

Und dass das für mich vielleicht heißt, nicht immer ganz genaue Angaben darüber zu haben, wo und bei wem Partys stattfinden oder (viel schlimmer) sogar, was dort stattfindet, sondern ihr einfach zu vertrauen.

Letztendlich muss sie ihre eigenen Erfahrungen machen – wie auch wir alle unsere machen mussten, um zu verantwortungsvollen Menschen heranzureifen. Aber den Rahmen, den ich noch 2 Jahre vorgeben darf und vielleicht sogar muss, sollten wir unter anderem mit Respekt und Ehrlichkeit füreinander füllen.

Das hat auch das Pubertier verstanden. Zumindest erhalte ich seither etwas genauere Angaben und auch Auskunft über spontane Veränderungen an den Abenden, an denen meine geliebte, junge heranwachsende Tochter unterwegs ist.

Es ist und bleibt spannend in unserem pubertierischen Zusammenleben! Und stellt mich immer wieder vor die Frage, wie würde ich  im pubertierischen Dschungel ohne Yoga überleben?
Auf jeden Fall weniger entspannt und gelassen!

Bis bald

Daniela

 

 

HAARE AUF DEN ZÄHNEN

Haare auf den Zähnen, Yoga, Yoga Hamburg, Openmindyoga
…oder es kommt immer auf die Perspektive des Betrachters an

…und was hat all das überhaupt mit Yoga zu tun. Lange liegt der letzte Blogeintrag zurück… und nach wie vor gibt es weder Telefon noch Internet bei mir auf dem Land in Neverstaven, was die Sache mit den virtuellen Geschichten eindeutig erschwert. Habt Geduld! Wie auch ich lernte, sie haben zu müssen. Es wird sich ändern. Licht am Ende des unermesslichen Telekom-Tunnels ist zu sehen…

Oppa Jupp habt ihr schon kennengelernt. Und seine Frau, Mutter Mary, meine Oma, bzw. Omi auch. Und Hättwisch, meine Mutter – die mit der orangenen Stehlampe… (Sie ärgert sich gerade jetzt, wenn sie das liest. Darüber, dass ich nichts Netteres über sie schreibe und sie Hättwisch nenne. Aber Hättwisch, Du weißt wie es gemeint ist, oder?)

Jedenfalls – es da gab es noch jemanden im Haus. Omma!

Omma Margarthe! Das war die Mutter von Oppa Jupp. Die war steinalt – sie war kurz vor 90. Omma hatte vier Zähne, lange graue Haare, von Mutter Märy täglich geflochten und zu einem imposanten Dutt hochdrapiert. Sie war die Patriarchin unserer Familie. Und thronte in einem geflochtenem Armlehnensessel – immer an der gleichen Stelle am Fenster sitzend – über ihrem Reich. Ihr Reich, das war ihr Zimmer und das Haus, der Garten und die Menschen, die sich dort aufhielten. Die Menschen waren wir. Ein Teil von Ommas Familie.

Der andere Teil lebte im Haus gegenüber oder sehr weit weg. In Düsseldorf. Für mich waren die 40km nach Düsseldorf als Kind jedes Mal eine Weltreise, wenn es Sonntags zu Tante Grete ging. Grete war die Schwester von Oppa Jupp und auch eine ganz Tolle. Und wiederum ihre Familie war auch ziemlich toll.

Diese Besuche waren trotz all der netten Menschen SCHRECKLICH!!! Eine meiner persönlichen Kinderkatastrophen. Zu diesem Besuchszweck wurde ich nämlich in ein Kleidchen gesteckt – was nie ohne lautstarkes Brüllen meinerseits geschah.( Wenn ich damals schon gewusst hätte, dass es einen Kinderschutzbund gibt, ich hätte dort mit wehenden Fahnen Einzug gehalten … ) Ich liebte meine Hosen, die auf meinen Ausflügen dreckig werden konnten, mit denen man auf Bäume klettern konnte, durch Maisfelder streifen konnte, auf dem Hosenboden in verbotene Kiesgruben rutschen konnte, an denen man sich die dreckigen Finger abwischen konnte … und all die anderen tollen Sachen, die man eben mit Hosen machen konnte, ohne sie Schaden nahm. All das konnte man in einem Kleidchen nicht!
Es war zudem verboten.

Aber zurück zu Omma. Zu Omma Margarethe – von der ich eigentlich erzählen wollte. Als Kind schnappte ich mehrfach auf:
Die Omma hat Haare auf den Zähnen!
HUCH!!!!! Was war denn das? Haare auf den Zähnen? Das war mir eigentlich nie aufgefallen. Aber ich wollte der Sache unbedingt auf den Grund gehen. So versuchte ich Omma jedes Mal, wenn sie sprach, auf die vier verbliebenen Zähne zu gucken. In meiner kindlichen Phantasie erwartete ich vier Dinger in ihrem Mund zu sehen, die aussahen, wie Barba-Bo (das war der kleine, schwarze pelzige Barbapapa-Spross).
Aber ich konnte keine Haare nirgends nie entdecken. Sie hatte ganz normale Zähne – auch, wenn es nur vier waren.

Das, was die Erwachsenen sagten, blieb mir, wie so oft, ein Rätsel.Und tut es heute noch…

Dass sie kein einfacher Mensch war und dass sie dem einen oder anderen Familienmitglied das Leben nicht eben leicht gemacht hat, das weiß ich heute. Als Kind wusste ich es nicht. Ich habe sie geliebt. Sicherlich auch, weil ich den Urenkelinnenbonus genoss. Wenn ich mir bei einer quengeligen Bitte ein eindeutiges NEIN durch alle anderen familiären Generationsinstanzen abgeholt hatte, war Omma IMMER die jenige, die JA sagte. Und Ommas Wort war halt Gesetz. Also war Omma entscheidend wichtig für mein kleines Abenteuerinnenleben. Noch heute habe ich Ihre Worte in den Ohren: Nu losst dat Kink doch! (Nun lasst das Kind doch!) und mit einem Augenzwinkern zu mir gewandt sagte sie jedesmal: Wenn de ens so alt bis wie isch, denkste ens an misch. Nun bin ich gerade mal halb so alt wie Omma und denke nicht nur „ens“an sie, sondern oft.

Aber was hat das alles mit Yoga, Yoga in Hamburg Entspannung oder Meditation zu tun?

Na ja – ganz schön viel. Wer sich ein wenig tiefer mit Yoga, der philosophischen Wissenschaft dahinter und den alten Schriften beschäftigt hat, der wird erkennen, welche Vrittis hier am Werk waren… ;-). Aber das würde an dieser Stelle zu weit führen…

In diesem Sinne, bis ganz bald,

Kerstin

Haare auf den Zähnen,Foto

 

Links versteckt sich Omma hinter einem Haselstrauch, rechts versteckt sich Mutter Mary hinter selbst gepflückter Petersilie und in der Mitte versuche gerade mal wieder über einen Zaun zu klettern…

NEVERSTAVEN, DIE TELEKOM, TAUCHENTEN UND DER REST…

Ihr Lieben,

nun bin bin ich, wie lange ersehnt und geträumt auf dem Land, um mein Leben zu entschleunigen (hier geht die Betonung hoch)…

…“Das ist ein ABER-Satz!“ würde meine Freundin dazu sagen und damit hat sie Recht.

Es ist ein ABER-Satz!!!!

Denn ABER und vor allen Dingen JA, ABER – bin ich seit Mitte März auf dem Land und habe immer noch keinen Internetanschluss. Nicht mal einen Festnetzanschluss! Und die Odyssee der letzten Wochen – gar Monate – mit den vielen neuen Freunden bei der Telekom möchte ich Euch im Detail ersparen! Nur so viel: Auch der grenzlose Gleichmut einer Yogini kann bisweilen an lose Grenzen stoßen und die dunkle Seite der Macht hervorrufen!!!

Wie Mitarbeiter eines Outboundcallcenters der Telekom in Mecklenburg-Vorpommern nach dem gefühlt 100sten Telefonat darauf reagieren, wenn ich mich nach dem hängen in einer 20 minütigen Warteschleife mit tiefer Stimme melde – nachdem der Ruf endlich durch alle endlosen Weiten der Warteschleife und dem sinnentleerten Drücken von Tasten, die eh nicht verstehen, was ich meine, gegangen ist – mit tiefer Stimme sage: „Luke, ich bin Dein Vater“…, könnt Ihr Euch sicher vorstellen! Wie dem auch sei, es gab auch ernste Telefonate an oberen Stellen, die aber immer noch das gleiche Ergebnis liefern…

Wenn Ihr mit dem Bandwurmsatz nicht zurecht gekommen seid, hier die Netto Nachricht:

Die Blogeinträge fließen nach wie vor spärlich, weil die Telekom mein Leben weiter entschleunigt!

Und an dieser Stelle kommen mir immer wieder Opa Jupps weise Worte in den Sinn:

Et is, wie et is – un et kütt, wie et kütt.

Das Leben annehmen, wie es ist und die Dinge, die da kommen oder in meinem Fall auch nicht kommen wollen, mit einem Lächeln begrüßen und herzlich in die Arme zu nehmen.

Trotz aller Widrigkeiten, was die Telekommunikation angeht, gibt es allerdings viele andere zauberhafte Dinge, wie Tauchentenbabies auf dem Tümpel vor meiner Terrasse, die ersten eigenen super-süß schmeckenden Tomaten, die gigantischen Spinatpflanze, die klein wie ein Floh war, spektakuläre Sonnenaufgängen über den Feldern mit Morgennebel, die ich direkt beim Aufwachen von meinem Hochbett aus sehen kann, Mäuse mit und ohne Fleder in Scharen, ausgebüchste Jungbullen, die von der Polizei gestellt wurden, radelnd die Natur erkunden – wandernd auch und und und – und was unfassbar sensationell und für mich immer noch nicht wirklich zu fassen ist und OPENMINDYOGA ebenso betrifft: Ab Oktober darf ich mit Yogakursen im alten Gutshaus starten. Möglich macht es die Gutsbesitzerin Leonie von Watzdorf, die selbst Yoga übt und sich vor vielen Jahren schon dachte, dass der Bibliotheksraum ein toller Ort dafür sei. Und das ist er – ein toller Ort. Mit positiver Energie und viel gefühltem Leben. Mit riiiiieeeesengroßen hohen Fenstern, die auf den zauberhaften Gutspark hinausschauen. Und riiiiieeesenhoher Decke, die einem selbst bei schlechtestem Wetter nicht auf den Kopf fallen kann.

Ja, das hat sich ergeben und macht mich glücklich. Das kann ich nicht nur mit einem Lächeln begrüßen – sondern das umärmel ich mit einem breiten Grinsen und knuddel es fest an meine Brust. Yoga auf dem Land. Auf dem verzauberten Gut Neverstaven. Inmitten von Feldern, Wäldern, Seen und Tümpeln. Und Gekreuch und Gefleuch.

Hier ein Auszug aus unserer neuen Seite: NEVERSTAVEN

OPENMINDYOGA überwindet Grenzen…

 …die Stadtgrenzen von Hamburg. Ab Oktober findet Ihr uns auch auf dem idyllischen Gut Neverstaven bei Bad Oldesloe. In einem wunderschönen Raum des alten Gutshauses finden Mittwochs ab Oktober  einmal wöchentlich ein Yoga Grundkurs und eine Offene Stunde für fortgeschrittenes Üben statt.

Das Gut ist im Umbruch und Aufbruch. Perspektivisch sind für die Zukunft weitere Kurse dort geplant, Tages – und Wochenendworkshops mit vegetarischer oder veganer Vollverpflegung aus der wiederbelebten Gutsküche ebenso wie Mantrakonzerte, Satsangs, Seminare … und irgendwann wird es auch bestimmt Übernachtungsmöglichkeiten geben.

Lasst uns gemeinsam träumen und die Träume verwirklichen.

http://www.openmindyoga.de/neverstaven/

Und einen Ausflug in die Stadt und damit in internetfähige Gefilde habe ich genutzt, um eine entsprechende Facebook-Seite zu generieren.

https://www.facebook.com/pages/Openmindyoga-Neverstaven/1592429094356464t

Bitte tragt es weiter und wenn Ihr Menschen in der Gegend um Bad Oldesloe kennt, dann macht sie auf uns aufmerksam. Danke! Ohne Euch wären wir nicht da, wo wir jetzt sind!

In diesem Sinne habe ich diesen Blogbeitrag auch genutz, um ein wenig Werbung zu machen. Das soll aber nicht die Regel sein. Wir wollen  weiterhin amüsante, nachdenkliche, leichte und auch tiefersinnige Geschichten aus unserem Leben mit Euch teilem. Von Pubertieren erzählen, Oppa Jupp zu Wort kommen lassen, Hummeln brummen lassen…

Danke für Eure Geduld, ich spüre den großen Durchbruch bei der Telekom und dann fließt es wieder!

Bis ganz bald, alles Liebe,

Kerstin

 

 

 

 

DIE WÜSTE, DIE STILLE…

Die Wüste, die Stille... OPENMINDYOGA Hamburg Blog,Foto: Kerstin Hilgers

 

Die Wüste, die Stille... OPENMINDYOGA Hamburg Blog,Foto: Kerstin Hilgers
…die Leere, die Lehre und das Chaos um die Wüste drumherum…

Lange gab es keinen Blogeintrag von mir. Das hatte zwei Gründe. Zwei Schwerwiegende! Und wenn man es genau nimmt – eigentlich Drei. Und viele A-Punkt, B-Punkt, C-Punkt… Unterpunktgründe!

Zum Einen bin ich von der Stadt aufs Land gezogen und jeder der schon mal umgezogen ist, weiß, dass Umzüge per se das Leben an sich ziemlich durcheinanderbringen. Man könnte den ganzen Vorgang mit einem mittelschweren Erdbeben vergleichen. Tektonische Erdplattenverschiebungen kündigen das große Beben, in Form von Kartons packen, ausmisten, alte Wohnung Übergabe tauglich zu gestalten, neue Wohnung renovieren…, an –

dann kommt das Beben selbst

–der Tag des Umzugs – die Erschütterung sitzt auf allen Ebenen tief und dann geht´s los mit Nachbeben – in unterschiedlich messbarer Höhe auf der Richterskala: Möbel aufstellen (großartig, wenn passend für das neue Zuhause vorhanden!), feststellen, dass vorhandene Möbel trotz sorgfältigem Ausmessens dann doch einfach nicht passen. (Großer Schrank erschlägt kleines Zimmer, kleines Vertiko geht im großen Raum verloren…), Kisten auspacken (feststellen, dass Dinge, die man jahrelang mit sich rumschleppte und nie brauchte, immer noch nicht brauchbarer geworden sind, feststellen, dass Dinge, die für praktisches Handling in jeder Hinsicht fehlten, immer noch fehlen…usw.) und dass die Mühlen der Telekom auf dem Land noch langsamer mahlen, als in der Stadt. Schnecke in Zeitlupe wäre eine gute Metapher für die Tatsache, dass der im November beantragte Anschluss ans Netz immer noch ins Leere läuft… aber sowas gehört eben dazu, wenn man sich Entschleunigung wünscht…

Dann habe ich mich nach kurzem Ringen entschieden in die Selbstständigkeit zu gehen…. Was eher für innere als äußere Beben sorgte. Kann ich das? Will ich das wirklich? Bin ich gut genug? All die Fragen, die sich die meisten von uns in solchen Situationen stellen und erstaunt feststellen, wie viele Schweinehunde und Falltüren Psyche und Unterbewusstsein für uns bereithalten.

Aber bevor ich mich für diese beiden Dinge entschieden habe, hatte ich für eine Wüstentour in die Sahara zugesagt. Die Menschen, die mich kennen, wissen, was die Wüste für mich bedeutet.

Bisher habe ich nur zwei Meinungen zur Wüste gehört- völlige Leidenschaft oder totale Ablehnung. Ich gehöre zur ersten Kategorie… Völlige Leidenschaft und Liebe mit Suchttendenzen.

Du willst in die Wüste???Ist das ein Scherz???. Schrieb mir eine Freundin erstaunt entrüstet. Wüsten sind keine Scherze! Wüsten sind verwaiste Landstriche auf diesem Planeten, in denen man in der Regel kaum Menschen begegnet und wo schon mal Ginsterbüsche in Flammen stehen, die einem Offenbarungen liefern! Nämlich! Und da zieht es mich hin! Ich war vor fünf Jahren das erste Mal mit Freunden dort – ich Frischling, die anderen alte Wüstenfüchse – und es war ein gigantisches Erlebnis. Wenn Ihr denkt, auf dem Land ist es still – Pustekuchen – im Vergleich bietet ein laues Landlüftchen ohrenbetäubenden Lärm, verglichen mit der Stille einer Nacht in der Wüste. Da hört man NICHTS! GAR NICHTS!!! Der erste Impuls: OH GOTT, ICH HAB NEN HÖRSTURZ!! Und dann lauscht man ganz angestrengt, weil das so unbekannt ist „NICHTS“ zu hören und plötzlich sind sie da…die Geräusche. Als erstes hört man das eigene Blut in den Ohren pulsieren – erst ein leises Rauschen, das langsam zu einem Tosen anschwillt . Und dann hört man IHN. Den eigenen Herzschlag, Dumm-Dudumm-Dumm-Dudumm, erst ein sanftes gleichmäßiges Trommeln in der Brust, das schließlich als machtvoller Donner immer und immer wieder im ganzen Körper hallt. DUMM-DUDUMM-DUMM-DUDUMM…

ÜBERWÄLTIGEND!

Nach Abklingen der ersten Panikattacke, stellte sich bei mir ein Gefühl der Glückseligkeit ein. Das Gefühl zu leben. Die Dimension Leben zu erfahren. Mit allem verbunden zu sein. Eins zu sein. Ewig. Und dieses Gefühl hat mich seit dem nicht mehr losgelassen. Es begleitet mich auf all meinen kosmischen Reisen durch das alltägliche Überall. Aber am deutlichsten spüre ich es in der Stille der Sahara…

Es gäbe noch so unendlich viel aus der Wüste zu erzählen. Von den beeindruckenden Begegnungen mit Nomaden, unbeschreibliche Augenblicke…von diesen wunderbaren Menschen, die uns so viel spiegeln in ihrem einfachen Sein…

Von der Begegnung mit der Hornviper auf einem kleinen Tafelberg. Und dem kurzen Gedanken an den Kleinen Prinzen…

Von den Abermillionen feinen Sandkörnern, die sich wie die Panade eines vegetarischen Schnitzels auf deiner Haut niederlassen…

Vom Klappspaten, verbrennendem Klopapier und dem einsamen Gang an den Ort, der in der Wüste keine Tür hat…

Von Skorpionen, die sich genau unter dem Stein aufhalten, den du als Mitbringsel für Deine besten Freunde ausgewählt hast und du dich fragst, warum dir das Zeichen der Transformation ausgerechnet jetzt begegnen muss…

Von freilebenden Dromedaren, die hinter jeder Düne lauern und dich anstarren, als hätten sie Barbra Streisand beim Nordik Walking erwischt…

Von den Meditationen bei Sonnenaufgang auf der höchsten Düne und dem flüsternden Ginster…

Vom Yoga bei Sonnenuntergang mit harten Outdoor-Kerlen, die ganz weich werden…

Von…da gibt es noch so viel zu erzählen! Aber nicht jetzt – denn sonst würde aus einem Blog-Beitrag ein ganzer Roman…

DIE WÜSTE; DIE STILLE... OPENMINDYOGA,Hamburg,Foto:Kerstin Hilgers

           In diesem Sinne!Bis ganz bald!

           alles Liebe, Kerstin

           Und nicht zu vergessen: OPPA JUPP! Der hat zu all dem auch noch was zu sagen!

           Lasst es Euch gut gehen und wann immer ihr die Chance bekommt,

           die Wüste  zu    erleben – NUTZT SIE! Sie wird euch berühren!

ÜBER DAS SCHLECHTE GEWISSEN

OPENMINDYOGA Hamburg Blog

OPENMINDYOGA Hamburg Blog

oder warum Hummeln keine Rennautos sind!

Zu unserer Haustüre führte eine Treppe mit drei Stufen hoch. Gleich hinter der Treppe grenzte der Gartenzaun an – mit einem Abstand von vielleicht zehn Zentimetern zur untersten Stufe. Und dort unter der Stufe wohnten die niedlichen, dicken, pelzigen, schwarz gelb-gestreiften Erdhummeln. Der Eingang zum Hummelreich war ein Loch in der Erde zwischen Stufe und Zaun.

Ich verbrachte gefühlte Stunden und Tage auf der untersten Stufe – in respektvollem Abstand, um die Hummeln zu beobachten, wenn sie aus ihrem Loch krabbelten, vor dem Eingang sorgsam die Flügel putzten, scheinbar den Schlaf abstriffen und sich anschickten im Senkrechtflug zwischen Zaun und Stufe aufzusteigen. Je später der Morgen, desto emsiger das Hummeltreiben. Vor dem Loch ging`s zu wie auf einem Flugplatz. Die einen starteten, die anderen landeten, die eine raus aus dem Hangar, die andere rein in den Hangar – nie kamen sie sich in der engen und steilen Einflugschneise in die Quere. Es war zu faszinierend!

Irgendwann wurde mir das beobachten  zu langweilig, ich rutschte näher Richtung Hummelloch und streckte meine Finger aus. Die Hummeln sahen so flauschig aus, ich musste sie einfach anfassen – auf die Idee, dass Hummeln auch stechen können, kam ich nicht! Auf die nächste Hummel, die vorsichtig aus dem Loch kroch und sich mühsam anschickte zu starten, legte ich ganz vorsichtig den Zeigefinger. Und es machte „Bruummmm“.

Die Hummel hörte sich an, wie ein kleines Rennauto!

Hui, war das eine Freude! Jede Hummel, die losstarten wollte kriegte meinen kleinen Finger auf den Pelz und es machte jedesmal „Bruummmm“! So begeistert war ich von meiner Entdeckung, dass mir nicht auffiel, wie lange die Hummeln brauchten, um nach meiner Fingerattacke überhaupt wieder in Gang zu kommen. Vertieft in meine Vergnügung hatte ich auch nicht bemerkt, dass Mutter Mary, meine Oma, mich von der Hausecke aus beobachtete. Sie kam herüber, setzte sich zu mir auf die unterste Stufe, nahm mich auf ihren Schoß und fragte mich, was ich mit den Hummeln mache.

„Ich lasse sie brummen! Wie kleine Rennautos!“ erklärte ich ihr arglos. Ich war begeistert!

Und dann erklärte Mutter Mary mir sehr anschaulich, wie sich Hummeln fühlen, wenn man sie wie Rennautos brummen ließ: Sie ließ mich aufstehen und sagte mir, ich solle so schnell ich könne losrennen. Das tat ich. Bevor ich losflitzen konnte, legte sie mir die Hand an die Stirn und ich rannte mich wild gegen den Widerstand ihrer Hand und ihre Aufforderung „Schneller, schneller“ müde. Schließlich war ich puterrot angelaufen und japste nach Luft. Sie nahm die Hand weg und ich plumpste erschöpft zurück auf die Stufe. Sie sagte mir, ich solle aufstehen und weiterennen. Mein „Ich kann nicht mehr, ich muss erst ausruhen“ ließ Mutter Mary nicht gelten, stellte mich zurück auf die Beine und sagte: „Lauf los!“ Ich plumpste abermals zurück auf die Stufe. Dann setzte sie sich wieder zu mir und erklärte mir, dass sich so die Hummeln fühlen, wenn ich sie nach all ihren mühsamen Startvorbereitungen, daran hindere loszufliegen. Für die Hummeln sei es überlebenswichtig zu fliegen und Pollenstaub und Nektar zu sammeln, um das ganze Hummelvolk unter der Treppe zu ernähren. Mehr musste Mutter Mary nicht erklären. Das hatte gesessen!

Ich kann Euch sagen, diese Lektion habe ich gelernt. Ich habe nie wieder einen Finger auf Hummeln oder ähnlich pelzige Tiere gelegt, die schlaftrunken aus ihren Erdlöchern krabbelten. (Was mich bis heute nicht daran hindert vor Erdlöchern zu sitzen und darauf zu warten, dass etwas raus krabbelt! Aber nur um es fasziniert zu beobachten!)

Noch heute denke ich bei jeder Hummel, die ich sehe, an Mutter Mary, die Treppe und das brummende Pelzvolk und noch immer kann ich mein schlechtes Gewissen nach dieser Lektion als Kind auf meine Jetzt-Zeit- Leinwand projizieren.

Was mich diese Geschichte gelehrt hat? So einiges:

  1. Ich hatte eine tolle Oma!
  2. Jedes Lebewesen ist GROSSARTIG!
  3. Ich lerne durch Erfahrung!

Was bedeutet das für mich, als Yogalehrerin und –therapeutin?
Ich kann nur das an meine Schüler/innen weitergeben, was ich selbst erfahren habe. Nur durch Erfahrung entsteht bewusstes Wissen. Jeder einzelne Mensch ist großartig und anders. Das empfinde ich aus tiefstem Herzen und gehe in meinem Unterricht auf die Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Einzelnen ein, versuche mich in sie hineinzuversetzen.

Die erste Hummel, die ich im Frühjahr sehe, ist mir heilig. Sie ist für mich Übermittlerin, für all das, was ich erfahren durfte. Und dafür danke ich ihr.

Der größte Dank aber gebührt Mutter Mary, meiner Oma, die mich mit solchen Aktionen ( und da gab es so einige ) den Respekt für das Große Ganze lehrte.

Bis bald, alles Liebe,
Kerstin

 

 

ICH KANN DAS NICHT

Ich kann das nicht! OPENMINDYOGA Hamburg Blog

Ich kann das nicht! OPENMINDYOGA Hamburg Blog

„Ich kann das nicht!“ Kennt ihr das?!

 

Eine Reaktion, eine Auffassung oder ist es vielleicht eher ein Gefühl? Oder schlichtweg das Resultat unserer Erfahrungen?

In meinem Leben ist die Begegnung mit Mathematik ein gutes Beispiel, um dieser Sache auf den Grund zu gehen. Als ich in den 80er Jahren zur Schule kam, hatte ich von der 1. Klasse an immer männliche Mathelehrer. Was das nun für das Schulsystem der 80er heißen mag, will ich gar nicht weiter ausführen. Es war zumindest so, dass der einzige Mann, der an unserer Grundschule unterrichtete, der Mathelehrer war. Er hieß Herr Schulz und war in meinen Kinderaugen uralt – mit weiß grauem Haar und sehr strengem Augen. Meine Mama erklärte mir: „Den haben sie aus der Wirtschaft geholt.“. Hui! Wirtschaft klang unheimlich hochtrabend und irre fremdartig.

Und genau so erging es mir dann auch mit den ersten Rechenversuchen. Irgendwie wollte das nicht so leicht von der Hand gehen, wie die netten kleinen Buchstaben, die sich zu schönen Geschichten formten. Zahlen erzählten mir keine Geschichte und sie wehten so staubig durch meinen Kopf, wie die Kreide von der Tafel, vor der Herr Schulz  stand und regelmäßig vor meinen Augen mit seinen weißen Haaren im Kreidenebel verschwand.

Als ich meine Schwierigkeiten zu Hause erzählte, versicherte meine Mutter mir, ihr wäre es mit Mathe auch immer schwer gefallen. Und auch meine Oma erzählte Ähnliches und beruhigte mich sogar mit den Worten „ das können wir alle nicht“ Mit „Alle“ waren alle Frauen in der Familie gemeint und ich kam zu der Annahme es handele sich um einen Gendefekt oder so.

Ich frage mich, was Oppa Jupp wohl dazu gesagt hätte?

Nichts desto trotz habe ich die Grundrechenarten gelernt und mich mit einer gequälten 3-4 in der Grundschule über Wasser gehalten. Auf dem Gymnasium wurde es dann schon etwas schwieriger und auch wenn ich bedingt durch einen wohlwollenden Matheleherr in Klasse 7 drauf und dran war, das schlechte Mathe-Karma der Frauen unserer Familie zu überwinden, wechselte dann der Lehrer in Klasse 9 und es war, dem damaligen Lehrermangel Rechnung tragend Herr Kudde. Kein ausgebildeter Pädagoge, sondern- und nun haltet euch fest -„einer aus der Wirtschaft“.

Was soll ich euch sagen, es ging steil bergab mit mir und der Mathematik und als ich meinen negativen Höhepunkt in Klasse 11 erreicht hatte und an den Kurvendiskussionen gänzlich gescheitert war, traf Herr Kudde ein Abkommen mit mir. Als hoffnungslosen Fall -wie mich, würde er mir für Anwesenheit 1 Punkt geben. Die Qual hatte ein Ende, es reichte mir vollkommen und ich fühlte eine schwere Last von meinen Schultern genommen – immerhin musste ich mit Herrn Kudde auch noch den Physikunterricht überstehen. Am Ende von Klasse 11 wählte ich Mathe, Physik und Herrn Kudde ab (das ging damals noch, denn mein 1. Leistungskurs war Biologie) und konnte mich endlich den schönen Dingen zuwenden.

Später im Leben, habe ich festgestellt, dass mir Zahlen gar nicht sooo fremd sind! Irgendwann sprachen sie zu mir und ich konnte sie in Beziehung zu etwas setzen.

Ich stelle mir bis heute die Frage, ob mein Matheleben anderes verlaufen wäre, wenn es mehr Mathelehrerinnen gegeben hätte? Oder wenn die Frauen aus meiner Familie mir nicht schon früh weis gemacht hätten, meine Schwierigkeiten sind angeboren?Wie wäre es gewesen, wenn Herr Kudde mich nicht aufgegeben hätte? Davon mal abgesehen, halte ich so ein Abkommen zwischen Lehrer und Schüler für pädagogisch sehr fragwürdig. Aber er kam ja auch aus der Wirtschaft und da geht es meist nicht menschlich zu –da zählen eben Zahlen und nicht Menschen.

Um es kurz zu machen, ich habe meine Defizite von damals niemals ganz aufgeholt. Heute habe ich eine Tochter, der es auch nicht leicht fällt mit Zahlen und mathematischen Kurven umzugehen. Ich weigere mich aber strikt, an ein schlechtes Mathe-Karma zu glauben! Ich habe dafür gesorgt, dass sie nicht in dem Glauben aufwächst die Dragan-Frauen leiden unter Zahlen- Legasthenie. Außerdem gab es in Ihrem Schulleben einige pädagogisch ausgebildete Mathe-Lehrerinnen, die ich als gutes Omen ansehe.

Omen und Karma hin und her, Mathe ist nicht das Einzige was mir in diesem Leben nicht so leicht gefallen ist. Ich habe festgestellt, dass die wenigsten Meister vom Himmel gefallen sind. Bis ich einen Kopfstand beherrschte,-von dem ich auch glaubte, „Ich kann den nicht“, hat es auch 2 Jahre gedauert. Weil ich erst die Kraft, die Balance und den Mut ausbilden musste, um die Welt innerlich und äußerlich auf den Kopf zu stellen. Yoga hat mir gezeigt, dass ein „Ich kann nicht“ einem „Ich kann das“ weichen kann und was heute schwer fällt, kann morgen schon leicht sein. Letztlich kann uns kein anderer Mensch sagen, was wir können und was nicht. Auch wenn meine Oma mir damals sicherlich Trost spenden wollte, wünsche ich Euch und Euren Kindern genau die Menschen an Eurer Seite, die Euch stützen und bestärken. Ebenso eine gute und gesunde Portion Selbstbewusstsein und -einschätzung dessen, was ihr schaffen könnt.

In diesem Sinne: „Ich kann das nicht“, gibt es nicht. Lasst Euch das bloß nicht einreden! Und redet es Euch nicht selber ein!

bis bald,
Daniela

 

 

 

 

 

 

ÜBER DIE FREUDE AM GLÜCK DER ANDEREN

OPENMINDYOGA Blog Hamburg, Kerstin Hilgers, Oppa Jupp

OPENMINDYOGA Blog Hamburg, Kerstin Hilgers, Oppa Jupp, Glück und Freude

oder man muss ooch jönne könne! (Oppa Jupp)
(
„Man muss auch gönnen können.“)

 

Aus Oppa Jupps Garten führte eine Treppe direkt in den Keller, genauer gesagt, direkt in die Waschküche. Einmal im Jahr –im Frühling- tünchte Oppa Jupp den Kellerabgang mit weißer Kalkfarbe – das war sein Frühjahrsputz. Auch die Gartenbank wurde einmal im Jahr generalüberholt – geschliffen, geölt und poliert. Die Ordnung der Dinge war wiederkehrend.

Einmal trug es sich zu, dass sich meine Mutter Hedi zeitgleich zu Oppa Jupps Treppenauffrischung anschickte, eine Stehlampe in fröhlich – orange zu lackieren. (Wir reden hier von den Siebzigern!) Jupp hatte die Wände geweißt, war stolz auf sein Werk, Hedi hatte die Lampe lackiert, war stolz auf ihr Werk. Jupp war ordentlich und hat Pinsel und Farbe sorgsam weggeräumt – Hedi nicht. Tschuldigung Hedi, ich weiß, dass Du an sich ordentlich bist ! (Falls Mutter den Blog lesen sollte…)

Das rief mich und mein kreatives Talent auf den Plan. Weiße Wand, oranger Lack, dicker Pinsel, dünner Pinsel – welch göttliche Vorsehung! Glückselig machte sich Oppa Jupps Enkelin  ans Werk. Weiße Wände sind wie leere Leinwände: Langweilig! Ich begann meine Mission am Fuße der Kellertreppe, arbeitete mich Stufe für Stufe nach oben nicht ohne die weiße Wand mit orangefarbenen Männchen, Blümchen, Tierchen, Strichen und Punkten zu verzieren.

Ich war glücklich!

Oben angekommen betrachtete ich voller Stolz mein Werk und stellte fest, dass die orange Farbe noch lange nicht zur Neige gegangen war. Graue Gehwegplatten sind wie graue Leinwände: Langweilig! Und Schwupps – war das Drumherum auch mit kubistisch anmutenden Malereien versehen. Tief versunken in mein Tun arbeitete ich mich Platte für Platte voran – ums halbe Haus herum, bis vor die Verandatür.

Dort flammte das Inferno! Nicht, wie ihr vielleicht denken mögt, ein schimpfender Jupp…nein, gerade als ich mich in Vollendung meines Werks befand – die Farbe ging zur neige – beschlich mich das unangenehme Gefühl: ich werde beobachtet.
Dann atmete es sehr laut und direkt vor mir. Als ich langsam auf sah, schaute ich in die abgründigste Hölle meines kleinen Lebens. Ein riesiges Ungetüm starrte auf mich herab, mit blauer Zunge, hechelnd und Geifer lief ihm aus dem Maul. Bestimmt qualmte es auch. Ich ließ die Pinsel fallen und stürmte brüllend ins Haus: „Ein Löwe, ein Bär, ein Löwe, ein Bär…“

Mutter Mary, meine Oma, die aus der Küche nach draußen stürzte, sah noch das Hinterteil von Nachbars Chow Chow, der einen Ausflug in unseren Garten gemacht hatte.

Nun, wie ist die Geschichte ausgegangen? Man sollte meinen, dass ich mächtig Ärger bekommen habe. Hab ich nicht. Der Schock, den mir das „Ungeheuer“ versetzt hatte, war „Strafe“ genug.

Tatsächlich betrachtete Oppa Jupp mein Werk, sagte: „Neeee, wat schön, Keenk!“ (Nein, wie schön, Kind!), ließ es wie es war, zeigte es stolz den Menschen, die da kamen und freute sich darüber. Und weil er sich so darüber freute, freuten sich auch die Menschen darüber. Im Frühjahr darauf, als es wieder Zeit war, die Kellertreppe zu streichen, holte er die weiße Farbe, brachte mir ein großes Holzbrett, Pinsel und bunte Farbtöpfe und während er die Treppe weißte, bemalte ich das Brett mit einem Portrait von Oppa Jupp. Das Brett gibt es noch heute.

Oppa Jupps Rheinische Weisheit „Man muss ooch jönne könne“ wird in dieser Geschichte sehr deutlich und auch die tiefe Weisheit, die dahinter steckt:

Freue Dich über das Glück anderer Menschen und vervielfältige so die vorhandene Freude. Zorn, Ärger, Neid und Eifersucht entfernen uns nur von dem Glück, was in uns liegt. Teilen ist mehr. Geteilte Freude ist potenzierte Freude.

Jede/r hat ein Recht darauf Glück und Freude zu erfahren und beides in vollen Zügen zu genießen!

Danke, Oppa Jupp!!!

OPENMINDYOGA Hamburg Blog, Kerstin Hilgers auf Entdeckungsreise, Glück

Auf dem Foto bin ich etwas jünger, als zur Treppenmalereizeit. Im Hintergrund sieht man die langweiligen, grauen Gehwegplatten. Links neben mir sieht man einen Hund. Das ist nicht der Zerberus aus meiner Geschichte. Das ist Bella, eine alte Dackeldame, die auf mich aufpasste und zur Familie gehörte. Wenn ich nicht gerade über den Gartenzaun kletterte, um auf Entdeckungstour zu gehen. Da kam sie nämlich nicht rüber.

(Ich habe lange geglaubt, niemand würde meine Ausflüge bemerken! Leider zeugen viele Fotos davon, dass ich doch beobachtet wurde…)

 

es gibt nur einen weg. deinen.

OPENMINYOGA Hamburg Blog, Foto: Kerstin Hilgers

es gibt nur einen weg. deinen

Freud hatte eine Couch, Oppa Jupp hatte eine Gartenbank…

 

… was Freud, Oppa Jupp, die Couch und die Gartenbank mit dem Weg zu tun haben, dazu komme ich später.

Erstmal möchte ich über eine Sache schreiben, die zu erklären uns sehr am Herzen liegt. Es geht um den Untertitel

es gibt nur einen weg. deinen.

der seit der Neugestaltung unserer Webseite unter unserem OPENMINDYOGA-Logo steht. Mit diesem orthographisch wie inhaltlich eigenwilligem Satz, wollen wir nicht ausdrücken, dass das Ego entwickelt werden soll. Darum geht es im Yoga nicht. Im Gegenteil. Das Ego soll überwunden werden, um den Teufelskreis von Anhaftung und Schmerz zu durchbrechen. (Wer tiefer in die Marterie einsteigen will, dem seien die alten Yoga-Schriften, allen voran Patanjali, ans Herz gelegt. Fragt uns gerne!)

es gibt nur einen weg. deinen.

heißt für uns, dass der Weg, den wir dabei wählen, individuell ist. Es gibt kein Patentrezept zur Egoüberwindung. Der Weg dorthin ist für jeden Menschen anders und nachdem es so viele Realitäten gibt, wie es Menschen gibt, gibt es ebenso viele Wege, die zu dem einen Ziel führen. Yoga kann ein Weg sein.
Den für sich richtigen Weg muss jeder Mensch alleine finden und  auch gehen. Das ist dann der eine weg. deiner.

Ein kleiner Exkurs zu Oppa Jupp und dem drumherum. Oppa Jupp hatte – na klar – auch eine Ehefrau. (Logisch! Sonst gäbe es meine Mutter und folglich auch mich nicht!) Oppa Jupps Ehefrau hieß Maria und war meine Oma. Aber Maria hieß nicht Maria, sondern Mutter Mary und schon gar nicht Oma oder Omma. Mutter Mary war das ziemliche Gegenteil von Oppa Jupp, der ruhig, verschmitzt, ein zartes, sensibles Pflänzchen und, wie Ihr wisst, Gärtner war. Mutter Mary war Köchin, führte das Regiment über eine große Hotelküche, kochte und dampfte in allen Gassen. Buchstäblich und in echt.

Mutter Mary, großes Herz, große Schnauze. Oppa Jupp, großes Herz, kein Wort zu viel.

(Dass ich meine Kindheit nicht nur im Sandkasten von Oppa Jupps Garten und am Zipfel seiner Latzhose verbracht habe, sondern auch zwischen riesigen Töpfen in einer großen Küche am Zipfel von Mutter Marys Kochschürze ist eine  Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden will. Auch dass es eine an die Küche angrenzende Wirtschaft gab, über deren Tresen ich wie eine kleine Zaunkönigin regierte … )

Jedenfalls hatten Oppa Jupp und Mutter Mary bei aller Unterschiedlichkeit in ihrer Art etwas wesentliches Gemeinsames. Nämlich das große Herz und die Liebe zur Schöpfung egal wo sie sich manifestierte – ob in der Natur, in den Tieren oder den Menschen… und bei letzteren eine unglaubliche Toleranz für die jeweiligen Wege, die diese gingen oder gehen mussten.  Womit wir wieder beim Thema unsere Unterzeile sind:

es gibt nur einen weg. deinen.

oder „Jedem Tierschen, sein Plässierschen!“ (So sacht man dat im Rheinland). Und so sagten und lebten es auch Oppa Jupp und Mutter Mary. Auch hier kann ich nur wieder sagen: Ich bin dankbar und glücklich, dass ich mit solchen Menschen aufwachsen durfte.

Was aber hat es nun mit Freud und der Couch und Oppa Jupp und der Gartenbank auf sich?

Freud war, wie wir alle wissen, Psychoanalytiker und hatte eine Couch. Auf diese Couch legten sich die Menschen und erzählten ihre Geschichten, während Freud zuhörte und sie analysierte.

Jupp war, wie wir nun auch alle wissen, Gärtner und hatte eine Gartenbank. Auf diese Gartenbank setzten sich die Menschen und erzählten ihre Geschichten, während Jupp zuhörte und – nichts weiter.

Jupp saß auf seiner Gartenbank, die Menschen setzten sich zu ihm oder warteten geduldig  auf der leeren Gartenbank, bis Jupp sich nach getaner Arbeit zu ihnen setze. Dann erzählten sie ihre Geschichten und Jupp hörte einfach zu. Manchmal hörte man ein „Hmmmh“ oder “ HmmmhHmmmh“ von ihm, als Bestätigung, dass er zuhörte, ab und an ein “ Jooh“,  als Bestätigung, dass er verstand und  ein „Oooch neeeeej“, wenn es sehr ernst und traurig wurde. Wie gesagt, kein Wort zu viel. Wenn dann die Menschen ausgeredet hatten, holte Jupp den obligatorischen Apfel, kramte sein Taschenmesser aus einer der Latzhosentaschen, teilte den Apfel in kleine Schnitze und aß schweigend den Apfel mit den Menschen. Irgendwas passierte.
Denn als die Menschen aufstanden , sahen sie ruhiger und zufriedener aus und das Sein, wie es eben war, schien leichter geworden zu sein. Das war eine große Gabe von Oppa Jupp. Da sein, zuhören und den Menschen das Gefühl zu vermitteln, dass alles gut wird oder gar gut ist, ohne dass er was dazu gesagt hatte.

Woher ich das weiß? Ich war ja da. Buddelte in meiner Sandkiste, zählte Ameisen, ließ Hummeln brummen, steckte Stöckchen in Maulwurfhügel oder „hinkelte“ den Gartenweg entlang – nicht ohne vorher mit diesen roten Schiefersteinen Kästchen gemalt zu haben, oder oder oder… ich war jedenfalls da und habe die Menschen auf der Gartenbamk gesehen.

In diesem Sinne, Euch allen alles Liebe, viel Glück auf Euren Wegen und möge die Macht mit Euch sein, Euren einen Weg zu finden und zu gehen,

bis bald, Kerstin

Auf dem Foto oben, seht Ihr einen Weg, der in die Wüste führt. Einen Weg, den ich gegangen bin und immer wieder gehen werde. den einen weg. meinen.

Wenn Euch unser BLOG gefällt, begleitet uns auf unseren Wegen, lasst uns teilhaben an Euren Wegen. … TEILEN ist mehr… aus einem GANZEN wird ein VIELFACHES … teilt gerne auch unseren BLOG – wir freuen UNS auf EUCH… freut EUCH auf UNS…

Foto: Kerstin Hilgers